Stiftung ME Saar verleiht „Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis“ an Nicola Denis
Ein Text ganz ohne "e" - diese Meisterleistung des Übersetzers Eugen Helmlé, der George Perecs Meisterwerk "Anton Voyls Fortgang" auf rund fünfhundert Seiten ohne den Vokal "e" übertragen hat, hat Nicola Denis bei der Verleihung des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis noch einmal in Erinnerung gerufen. Und entsprechend auch einen Teil ihrer Dankesrede analog ohne "e" formuliert.
Die Preisträgerin des Übersetzungspreises im Jahr 2023 weiß, welch schwierige Aufgabe es ist, nicht nur Sprache, sondern auch besondere Formulierungen aus dem Französischen ins Deutsche zu übertragen. Bei dem Debut-Roman "Les méduses n'ont pas d'oreilles" von Adèle Rosenfeld (auf Deutsch: "Quallen haben keine Ohren") ist es ihr gelungen, die Hör-Fetzen und Fehlwahrnehmungen der schwerhörigen Louise virtuos ins Deutsche zu übertragen.
Doch Nicola Denis übersetzt nicht nur zeitgenössische Literatur, sie hat sich auch vorgenommen, analog zu einer Restaurationswerkstatt, klassische Autoren neu zu übersetzen und damit zeitgemäßer zu machen. Bei der feierlichen Preisverleihung in der Aula in Sulzbach hat Stiftungsvorstand Oswald Bubel dieses Vorgehen als besonders bemerkenswert gewürdigt. Denis gelinge es, bei diesen Meisterwerken die Patina abzustauben und somit die Farben des Werkes wieder freizulegen. Damit leiste sie einen großen Dienst an den Autoren, deren Werk, wie bei den großen Autoren Balzac oder Molière zuletzt vor vielen Jahrzehnten übersetzt und damit auch in der Übersetzung nicht mehr so leicht zugänglich sind.
Den Eugen-Helmlé-Preis an Nicola Denis hat die Stiftung ME Saar gestern gemeinsam mit dem Saarländischen Rundfunk und der Stadt Sulzbach in einem feierlichten Festakt in der Aula in Sulzbach verliehen. Der Preis, der von der Stiftung der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes finanziert wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Im Rahmen der Preisverleihung lasen die Autorin Adèle Rosenfeld und ihre Übersetzerin Nicola Denis aus dem Roman "Quallen haben keine Ohren" ausgewählte Passagen.
Nicola Denis über ihre Arbeit an "Quallen haben keine Ohren"
Stiftung ME Saar gratuliert saarländischer „Jugend forscht Schule 2023“
Die Stiftung des Verbands der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar) gratuliert den saarländischen Preisträgern im Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“ zu ihrem beachtlichen Erfolg. Als besonders erfreulich bezeichnet Martin Schlechter, Vorstandsmitglied der Stiftung ME Saar, die Auszeichnung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lebach als „Jugend forscht Schule 2023“. „Diese Auszeichnung zeigt, dass das Gymnasium ein herausragendes Bildungsangebot in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bereithält. Es sind genau die Bereiche, in denen wir angesichts der Herausforderungen des Klimawandels dringend Fachkräfte benötigen“, sagt Schlechter. Mit unterschiedlichen Initiativen wie einem schuleigenen MINT-Kongress und einer intensiven Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zeichnet sich die Schule hier besonders aus.
Erfreut zeigte sich die Stiftung ME Saar auch über die weiteren Preisträger aus dem Saarland, die sich im Bundeswettbewerb eine Auszeichnung sichern konnten. So haben es Till Mantelers und Nicolas Ludwig vom Peter-Wust-Gymnasium in Merzig mit ihrem solarbetriebenen Brunnen-Automaten im Bereich Physik in die Gruppe der Preisträger geschafft. Bennet Meyer von der Universität des Saarlandes wiederum hat einen Sonderpreis im Fachbereich Mathematik/Informatik für eine Untersuchung zur automatischen Gesichts- und Fingerabdruckerkennung in Smartphones erhalten.
Die Stiftung ME Saar engagiert sich seit vielen Jahren für eine Förderung der Bildung im Saarland. Gemeinsam mit der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) unterstützt sie Bildungsprojekte und zeichnet wegweisende Initiativen mit dem Bildungspreis der Saarländischen Wirtschaft aus. Als Sponsor der Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ begleitet sie seit vielen Jahren die Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern im Saarland.
Kunstpreis Andrea Neumann geht an Luan Lamberty
Luxemburger Künstler setzte sich in einem Feld von 72 Bewerbungen durch
Der Preisträger des Kunstpreises Andrea Neumann 2022/23 steht fest. In ihrer Sitzung am 10. September sprach sich die Jury einstimmig für den Luxemburger Künstler Luan Lamberty aus. Er überzeugte sowohl mit seinem Projektvorschlag als auch mit seinem vorgelegten Portfolio.
Luan Lamberty (*1988) hat an der Hochschule für Künste in Bremen studiert und war Meisterschüler bei Heike Kati Barath. Er lebt und arbeitet in Luxemburg. Mittels Malerei und Trickfilm beschäftigt sich Lamberty mit den Nuancen sozialer Begegnungen und der Analyse von Körpersprache.
In der Jurybegründung heißt es wörtlich: „Luan Lamberty verfügt über eine kraftvolle, reiche und emotional berührende Bildsprache. Er versteht es, komplexe Situationen und Erfahrungen, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich, in visuelle Formeln zu fassen, die klar und einfach sind, zugleich aber tiefgehende Reflexionen auslösen. Seine farbintensiven, vermeintlich plakativen Bilder erschließen sich mit ihren Feinheiten erst auf den zweiten Blick. Formale und kompositorische Strenge steht gegen spielerische Leichtigkeit und Offenheit, blockhafte Verdichtung gegen die subtil gesetzte Linie und die frei fließende Farbe. Gerade die Brüche im Bild lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die zentrale emotionale Aussage. Für das Projekt im Rahmen des Kunstpreises wird Lamberty seiner Kunst die Dimension Zeit hinzufügen, indem er ein neu zu schaffendes Gemälde mit Hilfe der Stop-Motion-Technik filmisch in Bewegung versetzt.“
Verleihung des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises an Barbara Fontaine
Preisträgerin des Jahres 2022 übersetzt vorwiegend zeitgenössische Werke ins Französische
Im Rahmen eines Festakts in der Aula Sulzbach hat die Stiftung ME Saar am 7. September gemeinsam mit dem Saarländischen Rundfunk und der Stadt Sulzbach den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis an die französische Übersetzerin Barbara Fontaine verliehen. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung ME Saar, Oswald Bubel, betonte in seiner Rede die Bedeutung der Übersetzer, deren Aufgabe es nicht nur ist, Worte in eine andere Sprache zu übertragen, sondern die gesamte Erlebnis- und Gedankenwelt der Autoren. SR-Intendant Martin Grasmück sprach von einer wichtigen Brücke zwischen Ländern und Kulturen, die Übersetzer mit ihrer Arbeit bauen. „Indem sie die Sprache von Autorinnen und Autoren in all ihren Facetten für die Leserinnen und Leser in anderen Ländern übertragen, leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Völkerverständigung und zur Teilhabe am kulturellen Erbe.“ Barbara Fontaine übersetzt seit 1999 hauptberuflich Werke zeitgenössischer deutscher Autorinnen und Autoren, etwa von Hans-Ulrich Treichel, Katja Lange-Müller, Thomas Hettche oder Eva Menasse. Sie hat auch Essays, Briefwechsel, Jugendromane und ein Theaterstück ins Französische übertragen. Die Laudatio für Barbara Fontaine hielt die Preisträgerin von 2020 Corinna Gepner. Im Anschluss an die Preisverleihung lasen Barbara Fontaine und der von ihr übersetzte Autor Hans-Ulrich Treichel, moderiert von der SR-Redakteurin Tilla Fuchs, aus dessen neuem Roman „Schöner denn je“, den Fontaine aktuell ins Französische überträgt.
Engagement für den Standort
Seit über 20 Jahren übernimmt die Stiftung ME Saar Verantwortung im Saarland
2021 war für die Stiftung ein besonderes Jahr - ein Jubiläum. 20 Jahre zuvor, im Jahr 2001, hat der Verband der Metall- und Elektroindustrie im Saarland ein Vorhaben ins Leben gerufen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, besondere Projekte im Bereich der Bildung, der Wissenschaften & Forschung, sowie in der Kunst und Kultur zu fördern. 20 Jahre, in denen die Stiftung ME Saar zu einem wichtigen Faktor im Saarland geworden ist. Mit diesem Engagement schaffen die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie einen sichtbaren Mehrwert, der auch in der Öffentlichkeit und den Medien positiv wahrgenommen wird.
Zu einem attraktiven Standort gehört auch ein überregional anerkanntes kulturelles Angebot. Daher unterstützen wir zahlreiche Kunst- und Kulturinitiativen im Saarland: Ausstellungen, Konzerte, Festivals – vom Kleinprojekt bis zur Leuchtturmveranstaltung, die weit über die Landesgrenzen hinausstrahlt. Die Stiftung ist ein bedeutender Förderer der saarländischen Kulturszene.
Doch es sind nicht nur die kulturellen Aktivitäten, die im Fokus der Stiftung stehen. Vielmehr geht es mit einem breiten Engagement über drei Themenfelder darum, das Saarland aufzuwerten und zu stärken. Bildung, Wissenschaft & Forschung, Kunst & Kultur – dieser Dreiklang steht exemplarisch für die Attraktivität eines Standortes. Wissenschaft und Forschung garantieren die künftige Wettbewerbsfähigkeit, Bildung sichert die Fachkräfte von Morgen, Kunst und Kultur steigern ganz aktuell die Lebensqualität. Alle Bereiche liegen der Stiftung gleichermaßen am Herzen.
Euro beträgt das Kapital der Stiftung ME Saar. Gestartet ist die Stiftung ME Saar mit einem Kapital von fünf Millionen D-Mark, das durch Zustiftungen immer weiter aufgestockt wurde. Dadurch ist ein erhebliches finanzielles Polster entstanden. Mit dieser Gesamtsumme kann die Stiftung alljährlich Projekte im sechsstelligen Bereich unterstützen. Über die vergangenen 20 Jahre hat die Stiftung rund 6,5 Millionen Euro in ausgewählte Förderungen investiert. Wichtige Kriterien bei der Projektauswahl sind unter anderem schlüssige Konzepte und eine professionelle Ausführung. Auch die Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Um bewusst Spielraum für neue Ideen zu bewahren, ist ein begrenzter Förderzeitraum die Regel.
Stifter ist der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e. V. (ME Saar). Als regionaler Zusammenschluss von Unternehmen aus den Branchen der Metall- und Elektroindustrie vertritt er die tarif-, wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der Mitgliedsunternehmen.
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Unsere drei Säulen
Stiftung hebt "Kunstpreis Andrea Neumann" aus der Taufe
Neuer Preis soll alle zwei Jahre verliehen werden
Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums hebt die Stiftung ME Saar gemeinsam mit dem Künstlerhaus Saar einen neuen Kunstpreis aus der Taufe. Der "Kunstpreis Andrea Neumann" soll alle zwei Jahre im Rahmen eines Stipendiums an einen Künstler oder Kurator der Großregion vergeben werden. Im Rahmen der Messe Artweek soll der erste Preisträger im kommenden Jahr verkündet werden. Ein Jahr darauf soll dann das im Zuge des Stipendiums entstandene Werk im Künstlerhaus in Saarbrücken präsentiert werden. Der Preis richtet sich an bildende Künstler aller Sparten sowie an Kuratoren gleichermaßen. Der Preis ist der saarländischen Künstlerin Andrea Neumann gewidmet, die 2020 mit gerade einmal 50 Jahren an Krebs gestorben ist. Sie war neben ihrer Tätigkeit als Dozentin an der Hochschule für Bildende Kunst auch stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Künstlerhaus Saar.
Die Veröffentlichung der Ausschreibung des Kunstpreises erfolgte im Rahmen der Eröffnung der Gedenkausstellung für Andrea Neumann „An der Schwelle zur Abstraktion“ (27.1. – 13.3.2022) am 26.1.2022 im Saarländischen Künstlerhaus.
Am 3. Februar hat der Aktuelle Bericht des Saarländischen Rundfunks über die Eröffnung der Ausstellung "Auf der Schwelle zur Abstraktion" berichtet, bei dem der Kunstpreis Andrea Neumann kommuniziert wurde. Sie finden den Beitrag ab Minute 27:30 unter folgendem Link: https://www.ardmediathek.de/video/aktueller-bericht/aktueller-bericht-03-02-2022/sr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9BQl8xMTI0MDU/
Flyer zur Ausschreibung des ersten Kunstpreises