Aktuelles aus der Stiftung

Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis geht an Barbara Fontaine

Der mit 10.000 Euro dotierte Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks würdigt das Andenken des bedeutenden Sulzbacher Übersetzers und Autors. Im Jahr 2022 geht der vom SR initiierte Preis an die französische Übersetzerin Barbara Fontaine. Barbara Fontaine übersetzt mit großer Eleganz und Feinsinnigkeit aktuelle Belletristik aus dem Deutschen ins Französische. Werke von Autorinnen und Autoren wie Katja Lange-Müller, Ursula Krechel oder Thomas Hettche hat sie mit einem ausgeprägten Rhythmusgefühl übersetzt. „Das größte Kompliment für Barbara Fontaine ist, dass man bei der Lektüre eines von ihr übersetzten Textes vergisst, dass es sich dabei um eine Übersetzung handelt“, heißt es vonseiten der Jury. Dies wird besonders in ihrer französischen Version der Romane von Hans-Ulrich Treichel deutlich, über die sie selbst sagt: „Jedes Mal, wenn ich eines seiner Bücher übersetze, ist es wie nach Hause kommen.“ 
Barbara Fontaine wurde 1968 in Paris geboren, wo sie Germanistik und Romanistik studiert hat. Seit 1999 übersetzt sie hauptberuflich Werke zeitgenössischer deutscher Autorinnen und Autoren. Für ihre Übertragung von Stefan Wackwitz‘ Roman „Ein unsichtbares Land“ wurde sie 2008 mit dem André Gide Preis ausgezeichnet. Seit 2009 unterrichtet sie unter anderem an den Universitäten von Paris und Brüssel. Barbara Fontaine lebt in Paris reist häufig nach Berlin. Von April 2022 bis März 2023 ist sie im Rahmen des Villa Concordia-Stipendiums des Freistaats Bayern zu Gast in Bamberg, wo sie aktuell ihre französische Übersetzung von Hans-Ulrich Treichels Roman „Schöner denn je“ vollendet. 
Oswald Bubel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar, sagt anlässlich der Auszeichnung für Barbara Fontaine: „Literatur verbindet. Sie öffnet uns für das Denken anderer. Das gilt besonders für fremdsprachige Literatur, die uns die Lebenswirklichkeit anderer Länder erschließt. Ich freue mich, dass mit Barbara Fontaine eine Autorin geehrt wird, der es gelingt, deutsche Literatur auf höchstem Niveau ins Französische zu übertragen. Sie trägt zu einem besseren Verständnis unserer Kultur im Nachbarland bei. Gerade für uns Saarländer ist das von Bedeutung, die wir seit vielen Jahren in enger Verbundenheit mit unseren französischen Nachbarn leben.“ (Quelle: VSU, SR)